gegründet 1971
gegründet 1971

Unsere begehbare Kräuterspirale

© GV Oberdorstfeld

 

 

 

Lange mußten die Mitglieder des Gartenvereins Oberdorstfeld auf das neue Wahrzeichen des Gartenvereins warten - doch nun ist es soweit. Nach nur acht Wochen Bauzeit ist es geschafft und die wohl größte begehbare Kräuterspirale in Deutschland ist errichtet.

Im Zuge der Errichtung des Gartenparks Innenstadt West, der die Gartenanlagen Glück-Auf, Oberdorstfeld, Kortental und Funke Höh in einem grünen Band von West nach Ost zusammenfaßt, wurden alle Freiflächen, Wege und Eingangsbereiche neu überplant.


Um den Gartenpark für die Bürger aus dem nahen Umfeld interessanter und attraktiver zu gestalten und für die Zukunft aufzurüsten, sollten punktuelle städtebaulich interessante Akzente gesetzt werden.

 

Einen Platz für die Kräuterspirale fand man auf einer rund 400 qm großen ökologisch uninteressanten Rasenfläche im Gartenverein Oberdorstfeld - am Ende der Straße „Am Höhweg“.


Ein Jahr lang wurde geplant und gezeichnet und auch wieder vieles verworfen. Denn in dieser Größenordnung in Deutschland wohl selten gesehen, konnte man sich nicht an Normen halten oder irgendwo etwas von anderen abkopieren.

In der Zwischenzeit hatte der Gartenverein Oberdorstfeld die Kräuterspirale längst als sein Vereinslogo angenommen und nun prägt sie auch den neuen Briefkopf des Vereins.

Umso ungeduldiger warteten die Mitglieder natürlich auf die Fertigstellung dieses imposanten Landschaftsbauwerkes.

Nach Fertigstellung der Zeichnung und erfolgter Ausschreibung, wurde auch eine heimische Firma gefunden, die sich an diese Aufgabe heranwagte.

Und so erfolgte am 11. März 2014 der erste Spatenstich.

Auf einer Fläche von ca. 400 m² wurden 100 m³ Oberboden abgeschoben und dann rollten Lkw für Lkw ca. 240 Tonnen Basaltschotter an, der zu einem hohen Berg angeschüttet und immer wieder mit einer Ramme verdichtet wurde.

Und dann begann sie - die schöne Puzzlearbeit.

 

64 Tonnen Bruchsteine aus Ruhrsandstein sollten zu einer Kräuterspirale aufgebaut werden und das ohne Beton oder Zement und alles mußte standfest und begehbar sein.

Stein für Stein wuchs sie jeden Tag um einige Meter und was am Anfang wie eine Trümmerlandschaft oder ein Schotterberg aussah, verwandelte sich langsam in ein imposantes Schmuckstück.

Mit einer ganz sanften minimalen Steigung, windet sich ein ca. 160 Meter langer Weg aus Dolomitsand, spiralförmig auf eine imposante Höhe von 2,20 Meter.

Eingefasst von einer 60 cm hohen, von Fachleuten aufgebauten Trockenmauer aus Ruhrsandstein braucht der Weg vier Windungen, dann endet der barrierefreie Aufgang auf einem Plateau mit schöner Rundumsicht. Hier kann man auf Ruhebänken auch mal ganz in Ruhe entspannen und die Rundumsicht genießen.

Den Wegesrand säumt eine Bepflanzung aus ca. 90 verschiedenen Küchen-, Heilkräutern, Duftpflanzen und essbaren Stauden.

Auch einige Rosen befinden sich unter den Pflanzen und lockern die vielseitige Fauna durch ihre Farbenpracht auf.

Hier wurde darauf Wert gelegt, daß alle Pflanzen essbar oder verwertbar sind, entweder zur Dufttherapie, für die Kräuterküche, für Salate, Liköre oder Herstellung von leckeren Marmeladen und Gelees.

Fachkundige Gartenfreunde finden hier genug Kräuter für die Naturmedizin oder Herstellung von Kräutertees.

In naher Zukunft wird die Kräuterspirale als Lehrpfad aufgerüstet und Schauplatz regelmäßiger Führungen und Veranstaltungen werden.

Wenn man heute die Kräuterspirale besucht, wird der Besucher von der Blütenvielfalt überrascht und die Kräuterspirale zeigt sich von ihrer besten Seite.

Geht man die Spirale aufwärts duftet es an jeder Stelle aromatisch nach Kräutern, und die verschiedensten Insekten und Bienenarten tummeln sich auf Nahrungssuche an den Blüten.

Wer genau hinschaut, sieht auch mitunter seltene Wildbienen- oder Hummelarten, wie die Hosenbiene, Maskenbiene, Sandbiene, Steinhummel oder auch die Distelhummel.
Die Natursteinmauer, auch lebendige Mauer genannt, wurde als Trockenmauer aufgesetzt und beherbergte schon nach kurzer Zeit viele Insekten, Spinnen und Käfer. In den Fugen, Hohlräumen und Mauerritzen finden Kröten, Molche, Spitzmäuse und andere Tiere ihren Unterschlupf.


Also rundum Natur an der Kräuterspirale in Oberdorstfeld und allemal einen Besuch wert - auch für Nichtfachleute.

© GV Oberdorstfeld
© GV Oberdorstfeld
© GV Oberdorstfeld
Druckversion | Sitemap
© Gartenverein Oberdorstfeld